Der gut gefüllte Festsaal von Vitos Kurhessen in Merxhausen bot auch in diesem Jahr wieder den Rahmen für den Neujahrsempfang der Gemeinde Bad Emstal. Bevor Bürgermeister Stefan Frankfurth die zahlreichen Gäste, unter Ihnen die Bundestagsabgeordnete Esther Dilcher, der Landtagsabgeordnete Oliver Ulloth, Landrat Uwe Schmidt und die Landesdirektorin des LWV, Susanne Selbert, begrüßte, bat er um eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Gemeindebrandinspektor Andreas Kuntze und den verstorbenen Ersten Beigeordneten Peter Buttler, der an diesem Tag Geburtstag gehabt hätte. Er ging dann zunächst auf das Phänomen ein, dass auf der Grundlage künstlicher Intelligenz durch Auslösung von Algorithmen in den sogenannten sozialen Medien thematisch immer mehr davon angezeigt würde, was vermeintlich gefalle. So komme es dazu, dass Hass und Hetze im Netz scheinbar auf mehr Zustimmung stoßen würden. Dies mache deutlich, wie wichtig die öffentlich-rechtliche Presse und die freien Medien mit ihrer neutralen Berichterstattung seien.

Interessierte Zuhörer bei der Rede des Bürgermeisters Stefan Frankfurth
v.l.: Oliver Ulloth (MdL), Esther Dilcher (MdB), Landesdirektorin Susanne Selbert, Sabine Frankfurth, Wilfried Wehnes, Waltraud Mai-Wehnes, Monika Schmidt, Landrat Uwe Schmidt
Die Verbindung von Projekten, Aufgabenstellungen, Kooperationen und fachlichen Umsetzungen verband Bürgermeister Frankfurth mit der Begrüßung von Personen und Personengruppen sodass ein informatives Bild über die Bedeutung eines Neujahrsempfanges entstand. Dabei ging er auf den Umbau des Kursaales zu einem Multifunktionsgebäude, auf den Glasfaserausbau und schließlich mit einem Hilferuf an das Land Hessen besonders auf die Probleme hinsichtlich der Förderung der geplanten Kindertagesstätten ein.
Den Hinweis des Bürgermeisters, dass es sich um einen besonderen Neujahrsempfang handele löste dann der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Wilfried Wehnes, im Rahmen seiner Neujahrsansprache auf. Nachdem er sich bei den Gremien für die konstruktive Zusammenarbeit bedankt und mit Blick auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr leidenschaftlich bei den Bürgerinnen und Bürgern dafür geworben hatte, sich in die Entwicklung und Gestaltung der Gemeinde einzubringen, teilte er mit, dass er sein Mandat in der Gemeindevertretung und damit den Vorsitz nach 38 Jahren und 10 Monaten in der Gemeindepolitik niederlege. Er ging auf die interessante und manchmal sehr spannende Zeit mit Höhen und Tiefen in den fast 4 Jahrzehnten ein und verband dies mit der Hoffnung dass die Gemeinde sich in diesem neuen Jahrzehnt wieder auf Höhen zu bewegt. Nach einem Plädoyer für gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum an den Beispielen Mobilität und Kreisklinik Wolfhagen und der Forderung der Bedrohung von Politikern, Bürgermeistern, Verwaltungsmitarbeitern sowie Angriffen auf Polizei und Helfern von Feuerwehr und Hilfsorganisationen klar entgegenzutreten, schloss er seine Rede mit einem Dank an alle, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt haben, vor allen Dingen an seine Ehefrau Waltraud, die ihm stets den Rücken frei gehalten habe.
Nach einer Laudatio, in der er die Arbeit von Wilfried Wehnes herausstellte überreichte Bürgermeister Stefan Frankfurth gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Dietmar Hagemann, die Urkunden über die von der Gemeindevertretung beschlossenen Ehrungen. Nach der Hauptsatzung wurde dieser für seine besonderen langjährigen Dienste zum Ehrenbürger sowie zum Ehrenvorsitzenden der Gemeindevertretung ernannt und erhielt nach der Ehrungsordnung den Ehrenring der Gemeinde. Für seine Ehefrau hatten beide zum Dank einen Blumenstrauß mitgebracht.

Ehrung des scheidenden Vorsitzenden
v.l.: Dietmar Hagemann, Stefan Frankfurth, Wilfried Wehnes

Blumen für die Dame
v.l.: Stefan Frankfurth, Dietmar Hagemann, Waltraud Mai-Wehnes
Landrat Uwe Schmidt freute sich, dass Wehnes noch weiterhin seine Aufgabe als Kreisbeigeordneter wahrnehmen werde und fand dankende Worte für das ehrenamtliche Engagement und die vielen Menschen, die hier aktiv sind. Auch er setzte sich für Gemeinsamkeit der demokratischen Kräfte und gegen rechtsradikale Tendenzen ein.
Umrahmt wurde der Neujahrsempfang wieder in bewährter Weise von der Musikschule Wolfhager Land, in diesem Jahr mit dem Violinensemble quadro corde unter Leitung von Klaudia Piecha und dem Gitarrenensemble unter Leitung von Jochen Lorbach.
Die zahlreichen Gäste aus Nachbarkommunen und von Institutionen sowie Behörden, mit denen Bad Emstal zusammenarbeitet, aber auch viele Menschen aus unserer Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger, die Vertreter der Vereine, des Gewerbes und die Mandatsträger hatten anschließend reichlich Gelegenheit zu einem regen Gedankenaustausch.
Der Neujahrsempfang 2020 – eine gelungene Veranstaltung.